Vom 26. bis 30.12.23 fanden in Magdeburg wieder die Deutschen Vereinsmeisterschaften der Jugendaltersklassen U10 bis U20 statt. Wie im Vorjahr war unser kleiner Verein erneut mit drei Mannschaften vertreten. Diesmal waren es die Altersklassen U12, U16 und U20w.
Im Vorjahr wurde dezentral über ganz Deutschland verteilt gespielt. Diesmal trafen sich alle Altersklassen zentral in Magdeburg. Dementsprechend intensiv war auch das Gewusel in den drei Unterkünften und zwei Spielorten mit insgesamt mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Die organisierende sachsen-anhaltinische Schachjugend übertrug diesmal ausnahmelos alle Bretter live. Die Links zu den jeweiligen Altersklassen der DSJ-Übertragung findet Ihr hier. Auch auf lichess kann man live verfolgen: U12, U16, U20w. Weitere Portale wie Chessbase und Chess24 übertragen auch. Die DSJ stellt die Links hier bereit.
Alle Daheimgebliebenen konnten also mitfiebern. Kurze Spielberichte gibt es dann unten unter den Mannschaftsfotos.
Unsere Mädchen Maja, Rosalie, Sarah und Sophie gingen in der U20w von Startplatz fünf ins Rennen, eine hervorragende Ausgangsposition. Ähnlich stark waren in der U12 Oleg, Sepas, Kyriakos und Otto auf dem Startrang acht einzustufen. Für unsere U16 um Lennart, Florin, Filip und Christian ging es von Startrang 19 ins Rennen.
Und hier die Teams in Farbe:
Die Highlights der Spieltage in umgekehrt chronologischer Reihenfolge:
30.12.23 (4. Spieltag):
Es lag Spannung in der Luft, unsere U12 lag auf Rang drei und hatte mit einem Sieg Chancen auf Titel oder Vizemeisterschaft. Unsere U20w hatte noch eine theoretische Chance auf Platz drei und versuchte gegen Porta Westfalica nochmal alles. Und last but not least wollte unsere U16 gegen Ingelheim unbedingt noch ein Match gewinnen.
Gesagt, getan. Unsere U12 startete gegen die Zweitplatzierten aus Kornwestheim stark in die Partie. Otto und Kyriakos bliesen aggressiv auf Attacke und erspielten sich gute Drohungen. Sollte da Zählbares bei rauskommen? Der Titel war zum Greifen nah. Doch leider verpuffte Ottos Angriff und der Gegner bekam Oberwasser, 0:1. Oleg gelang diesmal “nur” ein Remis, 0,5:1,5. Sepas und Kyriakos waren aber noch sehr aktiv. Kyriakos hatte eine Reihe von Mattdrohungen, die aber pariert werden konnten. Als dann die Damen getauscht wurden geriet der Gegner in Vorteil und gewann nach langem Kampf noch die Partie, 0,5:2,5. Damit war klar, dass die Pokalränge nicht mehr erreicht werden konnten. Sepas erspielte noch einen vollen Punkt zum 1,5:2,5 Endstand. Einziger Trost, man hatte gerade gegen den neuen Deutschen Meister knapp verloren, dem wir herzlich gratulieren! Das Team belegte am Ende mit Platz 6 dennoch einen hervorragenden Platz oberhalb des eigenen Startplatzes. Sepas bekam zusätzlich noch einen großen Pokal als bestes zweites Brett. Auch Oleg hätte diesen am ersten Brett fast erhalten, aber war in der Zweitwertung Zweiter. Alles in allem tolle Erfolge des Teams!
Die U16 zeigte am letzten Spieltag, was eigentlich in ihr steckt. Gegen Multatuli Ingelheim wollte man sich für die glatte 0:4 Niederlage bei den Mitteldeutschen Meisterschaften im September revanchieren. Und das sollte mit Bravour gelingen. Christian erspielte das wichtige 1:0, Florin erhöhte auf 2:0 und Filip machte das 3:0 klar. Dem wollte Lennart nicht nachstehen. Der Versuch, aus einer Remisstellung eine Gewinnstellung zu machen ging allerdings schief. Egal, 3:1 lautete das Endergebnis. Das änderte zwar nichts mehr an Platz 20, aber war ein versöhnliches Turnierende.
Mal wieder am längsten wurde in der U20w gespielt. Rosalie mit 6/6 wollte auch den siebten Punkt. Allerdings verlief sich ihre Dame ein wenig. Da ihre Gegnerin mit einem Remis zufrieden war, willigte sie ein und beendete mit 6,5/7 als bestes zweites Brett das Turnier. Wie schon vorab Sepas gab es da einen schönen eigenen Pokal für. Sarah erwischte wieder einen guten Tag und egalisierte Sophies Niederlage zum 1,5:1,5. Jetzt lag es an Maja, den Sieg einzufahren. Zug um Zug baute sie ihren Vorteil aus und spielte im Turmendspiel schließlich mit zwei Mehrbauern auf die Bauernumwandlung. Zu der kam es nicht mehr, als die Gegnerin die Segel streckte. 2,5:1,5 lautete somit das Endergebnis. Da viele Teams punktgleich waren, war die große Frage, zu welcher Endplatzierung das reichen sollte? Platz 5? Platz 4? Um 14:15 Uhr dann Klarheit, Platz 3! Was für ein Erfolg! Damit war klar, dass Maja, Rosalie, Sarah und Sophie auf dem Treppchen stehen würden. Nach zwei vierten Plätzen bei U4w- und U16w-DVMs gelang schließlich in der ältesten Altersklasse ein Podiumsplatz. Das gab es für die VSG 1880 Offenbach im Mannschaftsbereich bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften noch nie. Was für ein schöner Erfolg!
29.12.23 (3. Spieltag):
Beginnen wir heute mit der Offenbacher Mannschaft des Tages, unserer U12. Am Vormittag stand das ewig junge Duell mit befreundeten Bad Homburger an, quasi die Wiederholung des Finales der Mitteldeutschen Meisterschaft. Oleg, Sepas, Kyriakos und Otto zeigten sich bestens ausgeschlafen und gewannen die Partie diesmal deutlich mit 3:1. Das war ein sehr gelungener Tagesauftakt. Natürlich drücken wir nun auch den Bad Homburgern für den Rest des Turnieres alle Daumen!
Am Nachmittag wartete mit Kehlheim der Tabellenvierte auf unsere VSGLer. Sollte da was gehen? Und ob. Otto spielte seine bisher beste Partie und brachte die VSG vergleichsweise schnell in Führung. Nur 10 Minuten später erhöhte Sepas auf 2:0. Mit Olegs und Kyriakos Remisen hieß es dann plötzlich 3:1. Das war vor der Begegnung nicht zu erwarten. Mit einem Punkt Vorsprung steht das Team nun auf Platz drei. Mit einem Sieg morgen gegen Kornwestheim wäre mindestens die Vizemeisterschaft sicher. Aber auch der Titel wäre möglich, sollte Dresden nicht gewinnen. Bei einem Remis oder Niederlage drohen aber auch noch ein paar Plätze verloren zu gehen. Aber so nah wie jetzt war die Mannschaft noch nie an einem Treppchenplatz bei einer DVM. Sollten Oleg und Sepas gewinnen, haben sie auch die Brettpreise an den beiden ersten Brettern in Reichweite. Sepas könnte dafür auch schon ein Remis reichen, aber das wäre nur die Extraauszeichnung. Alle Daumen sind gedrückt!
Ebenfalls gut erholt von der Niederlage gegen die voraussichtlich neuen Deutschen Meisterinnen aus Nordhorn-Blanke zeigte sich unsere U20w. Gegen Kreuzberg aus Berlin wurde ein hohes 3,5:0,5 eingefahren. Allerdings wurde viel länger gespielt als das klare Ergebnis vermuten lässt. Das war harte Arbeit. Und die stand auch am Nachmittag an. Gegen die SG Solingen, Setzlistenerste, stand eine wirkliche Herausforderung an. Leider geriet das Team nach Majas Niederlage in Rückstand, doch Rosalie, Sarah und Sophie kämpften beherzt weiter. Sophie spielte eine tolle Partie gegen eine viel, viel stärkere Gegnerin, auch wenn sie sich am Ende geschlagen geben musste. Sarah erreichte ein Remis gegen eine mehr als 200 DWZ höher geratete Gegnerin und Rosalie spielte zum dritten Mal in Folge die längste Partie des Tages. Und das wieder mit Happy End! Die Mannschaft verlor zwar knapp mit 1,5:2,5 gegen die voraussichtlich neuen Deutschen Vizemeisterinnen, aber der Rückstand auf Platz drei beträgt nur einen Punkt und die Zweitwertung ist auch nicht so schlecht. Von daher sind morgen im Falle eines Sieges noch ein paar Plätze besser möglich. Und als Sahnehäubchen hat Rosalie durch ihren heutugen Sieg gegen ihre Hauptkonkurrentin mit 6/6 bereits den Brettpreis für das beste zweite Brett sicher!
Schwer hat es unser U16 mit Lennart, Florin, Filip und Christian. Knapp qualifiziert tritt man hier, was man aber auch vorher wusste, gegen lauter sehr spielstarke Teams an. Bitter war das 1:3 gegen Regensburg, hatte man sich hier doch Chancen auf mehr ausgerechnet. Mit dem gleichen Ergebnis wurde am Nachmittag gegen Eppendorf verloren. Mit nur einem Mannschaftspunkt rangiert man nun am Tabellenende. Für das morgige Schlussduell gegen Ingelheim drücken wir natürlich trotzdem alle Daumen!
28.12.23 (2. Spieltag):
So erfolgreich wie am ersten Tag konnte es nicht weitergehen, oder doch? Zumindest in der Morgenrunde machte unsere U12 weiter wie am Vortag. Mit 3:1 fegten Oleg, Sepas, Kyriakos und Otto die TSG Oberschönweide, immerhin vierter der Setzliste, vom Brett. Aber die Partien hatten dennoch viel Kraft gekostet. Etwas übermotiviert ging es am Nachmittag gegen die SG Solingen an die Bretter. Ein schnelles 0:1 und allgemein fehlende Konzentration führten am Ende nur zu zwei Remisen durch Oleg und Sepas, insgesamt also 1:3. In der Tabelle liegt das Team nun auf Platz acht, aber nur einen Punkt hinter dem zweiten Platz. Hier können wirklich eine Menge Teams die vorderen Plätze erreichen. Ein sehr spannendes und enges Turnier, wo noch nichts entschieden ist.
In der U16 war heute der Wurm drin. Gegen die Kölner der SG Porz hagelte es ein glattes 4:0. Da war es auch kein Trost, dass es zwischendurch mindestens nach einem Ehrenpunkt ausgesehen hatte. Am Nachmittag gegen Grün-Weiß Dresden sah es dann lange nach einem doppelten Punktgewinn aus. Florin fuhr das 1:0 ein und zwei andere Bretter hatten gute Gewinnmöglichkeiten. Doch dann oh Schreck kippten diese Partien. Am Ende hieß es 1:3. Da wäre mehr drin gewesen. Die Daumen für morgen gegen Regensburg sind jedenfalls gedrückt.
Unsere U20w startete recht erfolgreich in den Tag. Gegen gute Mädchen des SC Garching gelang ein 3:1. Insbesondere Sophie zeigte Kämpferherz und überzeugende Endspieltechnik. Sie hatte diesmal die längste Partie des Vormittages im Team. So sprang das Team auf Tabellenplatz drei und musste gegen die zweitgesetzten und zweitplatzierten jungen Damen aus Nordhorn-Blanke ran. Und wieder wurde sehr, sehr lange gespielt. Um genau zu sein, es war die längste Partie in der gesamten Johanniskirche. Rosalie duellierte sich über fünf Stunden am Ende erfolgreich. Leider war dies nur die Ergebniskorrektur beim 1:3. Aber auf Tabellenplatz fünf liegt das Team immer noch stark im Rennen.
27.12.23 (1. Spieltag):
Nicht alles lief rund am ersten Spieltag, aber dafür auch mehr als erwartet sehr gut. Nicht beabsichtigt, am Ende aber noch glücklich, war das Remis in der U20w in der Auftaktrunde gegen Essen-Werden. Ein vermeidlich leichter Punkt war weg, aber das 4:0 in der zweiten Runde gegen Strateg Stuttgart entschädigte für vieles. Der anschließende Besuch im Alex war verdient. Und den schönsten Spielort der Meisterschaft in der Johanniskirche hat die Mannschaft auch.
Weit über den Erwartungen startete unsere U16 ins Turnier. Lennart gelang in der ersten Runde die Überraschung des Vormittages mit einem vollem Punkt gegen einen mehr als 400 DWZ-Punkte besser gewerteten Spieler des VfB Schach Leipzig. Filips anschließendes Remis eröffnete Chancen auf mehr. Die hatte theoretisch Florin, aber die knappe 1,5:2,5 Niederlage war dennoch gut für die Moral. Am Nachmittag brachten volle Punkte von Christian und Florin dann ein wertvolles 2:2 gegen den SK Bebenhausen, den 14. der Startrangliste. Alle vier Spieler haben bereits am ersten Tag gepunktet, das war bei der Ausgangslage und den Gegnern nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Gerne kann das am kommenden Spieltag wiederholt werden.
Shootingstar unter den Offenbacher Teams war aber unsere U12 am ersten Tag. Das 3:1 am frühen Morgen gegen den Karlsruher SF entsprach noch mehr oder weniger den Erwartungen nach DWZ, doch am Nachmittag wartete mit dem Düsseldorfer SK der 2. der Startrangliste und Mitfavorit auf die Meisterschaft auf unser junges Team. Und alle vier Bretter spielten bravourös. Auch wenn Otto und Kyriakos sich gegen stärkere Gegner am Ende geschlagen geben mussten, hatte sie toll gegengehalten. Oleg am Spitzenbrett verkürzte auf 1:2 und Sepas behielt in der längsten Partie des Tages die Nerven und kam aus einer sehr komplexen Situation mit einem Qualitätsopfer auf die Siegerstraße. Das hoch verdiente 2:2 war nicht zu erwarten gewesen. Toll gemacht!
Last but not least, unser Jugendtrainer Tom ist als DSJ-Jugendsprecher als Freizeitteamer mit vor Ort. Nach der Eröffnungsansprache am Vorabend, was er toll gemacht hatte, war er heute als Leiter der abendlichen Pokerrunde im Einsatz. Gerüchteweise gingen große Summen über den Tisch:
Visits: 1572